Roland Merk
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Wind ohne Namen

Über den Inhalt, aus der Vorschau des Verlages:

«Mit scheinbar leicht hingeworfenen, aber äusserst präzisen Skizzen, mit rhetorischem Schwung und ironischen Untertönen lockt uns Roland Merk in die Tiefe und lässt uns teilhaben an seiner Erforschung der Welt. Das Gefährt für diesen Tauchgang ist für ihn die Lyrik mit ihrem Reichtum an Formen und Assoziationen, in denen Bilder und Erfahrungen, Gedachtes und Gefühltes in aller Freiheit nebeneinander zu stehen kommen, um so die Welt unter die Lupe nehmen zu können. Dabei entsteht eine Aufnahme des heutigen Menschen, der orientierungslos in seiner Gegenwart steht und ratlos in die Zukunft blickt. In vier Zyklen lotet der Autor den Zustand der Welt aus: Die Meeresstimmungen von ›Skizzen einer Landschaft - Espace de Normandie‹ vermitteln als metaphorisches Tableau eine Ahnung vom Schiffbruch unserer Gesellschaft. ›Spurensuche‹ erkundet die Welt als einen offenen Text und tastet Phänomene wie Träume, Städte und Filme, aber auch das Überleben im Alltag ab. ›Wind ohne Namen‹, der dem Band seinen Titel gegeben hat, ist eine Zeichnung unseres betriebsamen Daseins und gleichzeitig Chiffre der Leere unserer Zeit. Und schliesslich stellt ›Gesang von der Nacht‹, der Brechts ›An die Nachgeborenen‹ und Hölderlins ›Hyperion‹ zum Ausgangspunkt nimmt, Fragen nach der Zukunft des Menschen.Mit einer gekonnten Mischung von Poesie und Philosophie, Ernst und Leichtigkeit lässt Roland Merk existenzielle Fragestellungen durchscheinen, schlägt er - bei höchster Aktualität der Themen - Brücken von der Antike über die Romantik bis zur Moderne und Postmoderne und entwirft Zukunftsszenarien in Science-Fiction-Manier: ein Gedichtband, der sich, bestechend durch sprachliche Virtuosität, eindringliche Bilder und hintergründigen Witz, mit den grossen Themen der Menschheit auseinandersetzt.»

Wind ohne Namen

 

Roland Merk: Wind ohne Namen

Verlag edition 8, Zürich

Gedichte 144 Seiten,

gebunden Fr. 24.–, Euro 15.80

ISBN 978-3-85990-155-1

Bestellen bei Amazon

Auftakt

Eintauchen ins Dasein unter Wasser,
zuhören den traurigen Details des Neunauges,
den Prophezeiungen des Heilbutts,
den Einsichten des Plattfischs,
den Sophismen einer beredten Seezunge,
den Hochstapeleien des Schellfischs,
den Sprödheiten einer Sprotte,
den Sorgen einer Qualle,
der Geschäftslogik des Taschenkrebses,
den geschliffenen Sentenzen des Tintenfischs,
den Syllogismen einer Krabbe,
dem Aberwitz der Seepferde,
dem trefflichen Ratschlag der Kraken,
dem Orakelspruch des schwarzen Tangs,
dem schmetternden Tremolo des Trommelfischs,
atemlos, bis zum letzten Sauerstoff:
auftauchen, schlagend sagen, 
wie es steht.

Wind ohne Namen

 

Roland Merk: Wind ohne Namen

Verlag edition 8, Zürich

Gedichte 144 Seiten,

gebunden Fr. 24.–, Euro 15.80

ISBN 978-3-85990-155-1

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Tabula rasa

So viele Ansichten
wie ein buntes Karussell
trauriger Einsichten an diesem einen Tag,
so viel totes Laub bis zum Rand der Tränen,
unaufhörlich rauschen
die Bilder auf der Leinwand
des Tages an mir vorbei
wie ein Film ohne Ende
vor übernächtigtem Publikum – 
gebannt vor Schreck,
wartend auf die Pausenglocke,
die niemand mehr
bedient.

Wind ohne Namen

 

Roland Merk: Wind ohne Namen

Verlag edition 8, Zürich

Gedichte 144 Seiten,

gebunden Fr. 24.–, Euro 15.80

ISBN 978-3-85990-155-1

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In ein anderes Land

Die wiederholten Schritte

und Wege durchs Dickicht der Worte,

diesem Markt der Märkte,

vorbei an den Kramläden des täglichen Geschäfts,

den kindisch grinsenden Händlern

bunter Druckfrische,

unterwegs in ein anderes Land,

das sich abzeichnet wie eine Schrift

hinter der Schrift,

dem Horizont,

diesem Fluchtpunkt entgegen,

der sich täglich

mit dem Tod des Worts

verschiebt.

Was lebt,

will leben,

wie die anderen

auch.

Wind ohne Namen

 

Roland Merk: Wind ohne Namen

Verlag edition 8, Zürich

Gedichte 144 Seiten,

gebunden Fr. 24.–, Euro 15.80

ISBN 978-3-85990-155-1

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Wind ohne Namen

Unter dem stürzenden Licht

dieser Gegenwart werden wir die spärlichen Wälder

kommender Tage bald verbrannt haben.

Es gibt keine Bäume mehr

unter dieser Sonne,

nur noch Holz.

                             *

Die dunkle Nacht liehe

den Augen so gewaltiges Ausmass

für ein Stelldichein mit einem unbekannten Gesicht,

doch verharren wir wunschlos

an den Abhängen dieser Zeit

und bleiben auf Kurs.

                             *

Endlos sind die Ebenen

im Geviert von Niemandsland zu Niemandsland.

Gross sind die Flüsse

und gross die Schiffe und alle fliessen ins weite Meer –

zweimal steigt hier keiner in

denselben Markt.

 

(Auszug)

Wind ohne Namen

 

Roland Merk: Wind ohne Namen

Verlag edition 8, Zürich

Gedichte 144 Seiten,

gebunden Fr. 24.–, Euro 15.80

ISBN 978-3-85990-155-1

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